Der Schrei des Eisvogels by Reginald Hill

Der Schrei des Eisvogels by Reginald Hill

Autor:Reginald Hill [Hill, Reginald]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783426414828
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2012-02-22T23:00:00+00:00


Zwei

»Ich schätze mich glücklich, einen Freund zu haben, der mich vor den üblen Auswirkungen eines solchen Fehlers bewahrt!«

Ihre Rettung folgte dem Angriff auf dem Fuße, und das war vielleicht auch gut so für die Zukunft der Zivilisation, so wie Pascoe sie kannte, oder zumindest jenen Teil davon, für den Squire Guillemard stand.

Dalziel hatte sich zur Seite fallen lassen, als folgte er dem ersten Teil des widersprüchlichen Befehls, doch kaum war er außer Sichtweite der Person am Fenster, schnellte er leise und mörderisch mit der Holzaxt in der Hand wieder hoch, offensichtlich mit der Absicht, den Gewehrlauf vom Kolben und dem Besitzer, so weit er konnte, die Arme vom Rumpf zu hacken.

Danach hätte der Dicke, daran bestand für Pascoe kein Zweifel, die Holzwand des Schuppens eingerammt, um draußen die amputative Maßnahme zu Ende zu bringen.

Doch dazu kam es nicht, denn eine deutlich erhobene weibliche Stimme rief: »Gronk! Was machst du da?«, worauf augenblicklich das Gewehr zurückgezogen und die Tür geöffnet wurde.

Pascoe, der die Stimme erkannte, war der erste, der vorsichtig in die Sonne trat. Wenige Schritte entfernt stand Frances Harding, einen Arm um Selwyn Guillemards Taille geschlungen, den anderen mit aller Kraft auf dem gesenkten Gewehrlauf.

Die Waffe zuckte krampfartig, als Dalziel erschien, und das Mädchen musste alle Kraft aufwenden, um sie in einem sicheren Winkel zu halten. Im Grunde hatte Pascoe Verständnis für Selwyn, denn der Anblick von Dalziel furioso oder, genauer gesagt, Dalziel, der Furie, ähnelte er doch zweifellos mehr einem tobenden Bullen als einem erzürnten Helden, hätte selbst einen Kriegsdienstverweigerer zur Waffe greifen lassen.

»Sie!«, schnaubte er und ging auf den alten Mann los. »Legen Sie das Gewehr auf den Boden, sonst mach ich Kleinholz draus!«

»Halt!«, protestierte der Squire. »Das ist eine Purdey.«

»Und wenn’s Prinz Philips Schwanz wär, runter mit dem Ding, sonst mach ich kurzen Prozess.«

Vielleicht weil er fürchtete, dass jemand, der zu solcher Majestätsbeleidigung fähig war, nicht allzuviel Respekt vor dem kleinen Landadel zeigen würde, legte der alte Mann die Waffe vorsichtig ins Gras.

Dalziel schleuderte dem Squire die Axt mit solcher Wucht zwischen die Beine, dass ihre Schneide sich mehrere Zentimeter tief ins Erdreich bohrte, schnappte sich das Gewehr und brach es mit einer einzigen Bewegung.

Es war nicht geladen.

»Er hätte nicht damit geschossen«, protestierte Fran Harding empört, untergrub ihre moralische Überlegenheit jedoch, indem sie hinzufügte: »Wir geben ihm keine Patronen.«

Pascoe schien es an der Zeit, die Kontrahenten miteinander bekannt zu machen.

»Chef«, sagte er. »Das ist Mr. Selwyn Guillemard, der Eigentümer von Old Hall. Und das ist seine Großnichte, Miss Harding. Squire, das ist Detective-Superintendent Dalziel von der Kripo Mittel-Yorkshire.«

Der Squire hatte, obgleich er ansonsten den Eindruck machte, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank, keine Mühe damit, diese Information zu speichern.

»Ach du liebe Zeit, Bobbys«, sagte er. »Sie kenne ich doch, oder?«

»Ja, Sir«, sagte Pascoe. »Ich war schon mal hier.«

»Ja. Dachte schon, als ich Sie einbrechen sah, dass Sie mir irgendwie bekannt vorkommen. Und der Kerl da mit der Macke gehört wohl auch zu Ihnen?«

Dies schien eine unnötig rüde Bemerkung über Wield zu sein, bis Pascoe sich umsah.



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